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Kapitel 01
Kapitel 02
Kapitel 03
Kapitel 04
Kapitel 05
Kapitel 06
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Claus Oellerking Joy Tushabe Yonah Matsitsi

Transkript

Ich heiße Yonah Matsitsi und arbeite bei Rufi als Assistent der Buchhalterin. Unsere Buchhalterin ist eine Frau und ich arbeite eng mit ihr zusammen. Aber ich bin auch für die Umweltthemen bei Rufi zuständig. Joy hat schon erwähnt, dass wir hier bekannt sind, und ich muss das betonen, wir sind wirklich sehr bekannt. In Kasese ist unsere Organisation unübertroffen. Wie Joy sagte, kümmerten sie sich um Frauen, gefährdete Frauen, und Mädchen, die wegen des Geldes oder aufgrund früher Schwangerschaften und früher Ehen die Schule verließen. Weil ich einen ähnlichen Hintergrund habe, teilten wir unsere Geschichten. Es war wie das echte Leben. Wenn nicht ein paar von meinen Verwandten die Wichtigkeit von Bildung erkannt hätten, dann hätte ich auch die Schule geschmissen - obwohl ich kein Mädchen bin, denn ich habe häusliche Gewalt und diese anderen Probleme erfahren. Ich habe mich zugehörig gefühlt, weil wir diesbezüglich dasselbe Lied singen.

Wir Männer im Team beschäftigen uns mit Umweltthemen, weil die Umwelt die Frauen am meisten beeinflusst. Die Leute sehen Frauen als Menschen, die Feuerholz sammeln und kochen sollen. Und beim Kochen sollen sie noch alles andere im Blick haben. Während der Ausbildung versuchen wir die Frauen dafür zu sensibilisieren, wie sie anders kochen können und wie sie ihre Familie voranbringen ohne die Umwelt zu zerstören. Wir haben Partnerschaften mit anderen Organisationen. Im Moment arbeiten wir mit African Clean Energy zusammen, die 'intelligente' Herde anbieten, die rauchfrei betrieben werden und somit auch den Frauen helfen.

Ich muss auch sagen, dass das erste Grundstück, das wir kauften, von einer Freundin stammte, die wir nicht physisch gesehen hatten, sondern durch Claus kannten. Und dieses Grundstück gab uns die Möglichkeit von dem einen gemieteten Raum wegzukommen. Als wir Claus das erste Mal trafen hatten wir nur einen gemieteten Raum und ein paar Jahre später haben wir es geschafft in unsere eigenen Räumlichkeiten zu ziehen; und wir überlegen in wie weit wir weitere Gebäude in den nächsten Jahren bauen können.

Sie müssen das erste Haus gesehen haben, das aus Plastikflaschen hergestellt worden ist. Auch das Gebäude der Ausbildungswerkstatt ist aus Plastikflaschen gebaut. So werden wir zum „Plastikdorf“, weil jedes Haus, das wir bauen, wiederverwendete Plastikkomponenten hat, weil wir die Umwelt schützen wollen. Wir haben auch Bäume gepflanzt. Wir wollen im Zentrum einen Obstgarten anlegen, auch wenn die Bäume bisher nicht gedeihen. Aber wir arbeiten hart daran Früchte zu ernten. Zuerst pflanzten wir Bäume, die schnell Schatten spenden, aber wir machen mit den Obstbäumen weiter.

Wir beherbergen mehrere Dienstleistungen hier im Zentrum. Deswegen sagte Joy, dass wir sehr bekannt sind. Selbst jemand, der nicht wegen einer Schulung kommt oder um Wasser zu holen, kommt wegen der Mühle. Andere, die nicht wegen dieser Dienstleistung kommen, kommen wegen des Wassers. Andere, die nicht wegen der letzten beiden Angebote kommen, kommen wegen der Schulung. Es gibt Menschen, die aus einem anderen Grund kommen, zum Beispiel wegen der medizinischen Versorgung, wegen einer Schule, etwas in diese Richtung.

Wir arbeiten auch mit anderen internationalen Organisationen in Deutschland, wie dem Verein „Miteinander – Ma’an e.V.“ zusammen. Tatsächlich fing die Beziehung mit den Überschwemmungen in Kasese an. Es war sehr ernst. Frauen und Kinder haben gelitten, und viele sind von der Flut mitgerissen worden - andere überlebten. Die Überlebenden hatten nichts zu essen und konnten sich selbst nicht helfen. Zum Beispiel sind Hausrat und ganze Häuser weggeschwemmt worden. Aber durch unsere Partnerschaft mit dem Verein „Miteinander – Ma’an e.V.“ konnten wir Mittel bekommen, um notwendige Lebensmittel oder Artikel für die hilfsbedürftigen Frauen zu besorgen. Wir realisierten, dass die Lebensmittel und Hilfsgüter nicht ausreichten. Wir sagten uns erneut, dass wir an Bildung glauben; uns ist es lieber an einem Tag kein Essen zu verteilen, sondern stattdessen ein Handwerk zu lehren. Also bildeten wir sie aus. Zusätzlich zu den Lebensmitteln erhielten sie eine Schulung. Die Frauen sind darüber sehr glücklich. Auch wenn viele Sachen weggeschwemmt worden sind. Die Menschen, die ihr Eigentum oder ihre Häuser verloren haben sind sogar in Lagern untergebracht worden.

Sie fingen in den Lagern oder wo immer sie untergekommen waren damit an, Körbe zu flechten und begannen Geld zu verdienen, auch wenn sie in einer sehr miserablen Lage waren. Wir haben also diese Partnerschaft, die uns jedes Mal unterstützt , wenn wir als Organisation vor Herausforderungen stehen. Sie sind unsere unmittelbaren Gesprächspartner.

Transkript von Yonah Matsitsi