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Kapitel 01
Kapitel 02
Kapitel 03
Kapitel 04
Kapitel 05
Kapitel 06
Südfafrika
Aisha Lilly Rayvon

Transkript

Ich heiße Aisha Salum und bin 19 Jahre alt. Ich komme aus einem Vorort von Kapstadt, Südafrika, namens Delft. Ich bin eine der Lernenden, die an dem Klima-Austauschprogramm teilgenommen haben.

Ich habe vor der Reise viele verschiedene Meinungen zu Deutschland gehört. Einige sagten, sie hätten es nicht gemocht und andere waren nur guter Dinge bezüglich Deutschland. Aber was mich betrifft – ich habe Deutschland sehr geliebt. In Südafrika habe ich mein ganzes bisheriges Leben verbracht, aber irgendetwas habe ich immer vermisst. Und das ist seltsam, denn mein Leben ist ja in Südafrika, aber dieses Gefühl war einfach immer da. Und als ich dann in Deutschland war, habe ich mich Zuhause gefühlt, obwohl ich nicht bei meiner Familie war. Ich fühlte mich so wohl, es fühlte sich wie Heimat an. Und dieses Vermissen in mir, das ich all die Jahre empfunden habe, das war weg. Also habe ich es in Deutschland geliebt.

Beim Austausch ging es hauptsächlich um die Brisanz des Klimawandels. Vorher habe ich den Klimawandel nicht wirklich ernst genommen, ich wusste nicht einmal, was Klimawandel bedeutet. Wenn ich ehrlich bin, war es mir auch egal, bis ich im Rahmen dieses Austausches mehr darüber lernte und die Auswirkungen sah, die er auf unser tägliches Leben hat. Viele realisieren diese Dinge nicht. Ich hoffe einfach, dass mehr Menschen sich des Klimawandels bewusst werden und die Welt zu einem besseren Ort machen. Ich selbst habe durch mein Verhalten zum Klimawandel beigetragen, weil es für mich damals kein Thema war. Aber nachdem ich dazugelernt habe, versuche ich mein Bestes, dass meine Familie und ich nun endlich ein paar von den Dingen ändern, die wir früher getan haben.

Der Klimawandel betrifft mein persönliches Leben sehr stark, denn in Kapstadt erleiden wir manchmal massive Hitzewellen; es wird wirklich schlimm. Darüber hinaus gibt es Tage mit starken Stürmen. Für Menschen, die nicht das Privileg besitzen, in Häusern zu wohnen, sondern in Hütten leben, wirkt sich der Klimawandel sehr schlimm aus, besonders bei solch schlechtem Wetter. Diese negative Seite des Klimawandels ist unbestritten.

Nach dieser Erfahrung des Austauschs, versuche ich definitiv ein paar Dinge in meinem täglichen Leben zu ändern. Mein Vater und ich haben auf unserem Grundstück unseren eigenen Permakulturgarten angelegt. Wie ich eingangs schon gesagt habe: Mir war der Klimawandel egal. Ich wusste nicht einmal, was das ist, bis ich mehr darüber lernte. Und mittlerweile ist es ein großer Teil von mir, aber nicht nur von mir allein, sondern von meiner ganzen Familie. Mein Vater sitzt jeden Tag zwei Stunden im Garten. Und dann steht er auf und sagt zu mir: „Aisha, es ist Zeit, los geht’s.“ Und dann arbeiten wir im Garten. Wir versuchen also zu ändern, wie wir mit dem Klimawandel umgehen.

Mein Blick auf die Welt hat sich nach meiner Zeit in Deutschland geändert. Ich wollte schon immer die Welt bereisen und habe die Möglichkeit bekommen, nach Deutschland zu gehen. Nun bin ich dort gewesen und ich sage mir: Weißt du, ich möchte dort leben. Aber ich weiß natürlich, dass ich nicht einfach dorthin ziehen kann. Ich muss hart arbeiten und es mir verdienen. Als ich nach Südafrika zurückkam, habe ich mir selbst gesagt: Ich ziehe das durch und ich werde meine Eltern stolz machen und mich selbst auch. So dass ich eines Tages in Deutschland leben und die Welt bereisen und tun kann, was mich glücklich macht. Rückblickend betrachtet hatte dieser Austausch definitiv einen positiven Einfluss auf mein Leben.

Transkript von Aisha Salum